Tischtennis-Talent für die EM in Schweden nominiert – Vorher Weltcups in Berlin und Helsingborg.
Ruhmannsfelden. Jonas Rinderer strahlt. Für das Tischtennis-Toptalent des Turnvereins 1892 Ruhmannsfelden ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Das Nachwuchsass vertritt die Farben des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) bei den Europameisterschaften der Altersgruppe U15, die vom 12. bis 21. Juli in Malmö/Schweden über die Tische gehen. Die Nominierung ist auch ein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk für den Ruhmannsfeldener, der während des Eliteturniers 14 Jahre jung wird.
„Jonas hat sich das Startticket redlich verdient“, kommentiert Krisztina Toth, Trainerin des Bayerischen Tischtennisverbandes (BTTV), zum nun feststehenden EM-Debüt ihres Schützlings. In der Tat: Der junge Waldler hat vor allem in den vergangenen neun Monaten mit grandiosen Leistungen und Erfolgen für Furore gesorgt. Rinderer triumphierte bei zwei der drei Bundesranglistenturniere; er stand sowohl beim TOP 48 in Lübeck als auch beim finalen TOP 12 in Arnstorf ganz oben auf dem Siegertreppchen. Hinzu kamen Spitzenplatzierungen bei internationalen Bewerben, das Triple (Einzel, Doppel, Mixed) bei den Bayerischen Meisterschaften der U15 und als dicke Überraschung der Bayerntitel im Herren-Doppel mit seinem älteren Bruder Daniel.
„Wir haben uns alle riesig gefreut, dass er zur EM darf“ jubilieren auch Jonas´ Eltern Hans und Petra Rinderer. „Da er aktuell die Nummer eins des bundesdeutschen U15-Rankings ist, kam die Nominierung nicht ganz unerwartet“, betonen beide, erinnern aber gleichzeitig an die große Enttäuschung im vorigen Jahr. Trotz hervorragender Leistungen sei Jonas für die Europameisterschaft 2023 nicht berücksichtigt worden vom damaligen Bundestrainer, dessen Vertrag später der DTTB offenbar wegen einiger umstrittener Entscheidungen nicht verlängert hat. Beim neuen U15-Bundestrainer Frank Schönemeier genieße Jonas dagegen große Wertschätzung.
„Die Konkurrenz ist saustark. Um mit den Besten mithalten zu können, muss ich bei der Europameisterschaft an mein Leistungslimit gehen“, verdeutlicht der junge Ruhmannsfeldener vor der bislang größten Herausforderung in seiner Karriere. Das Vorbereitungsprogramm hat es in sich. Bereits am kommenden Wochenende reist Jonas, begleitet von Mama Petra, nach Berlin zum Youth Contender, einem Weltcup-Bewerb im Sportforum Hohenschönhausen mit insgesamt 350 Tischtennis-Hoffnungen aus über 40 Nationen. Eine Woche später geht es zum nächsten Kräftemessen dieser Turnierreihe, dem Youth Contender in Helsingborg/Schweden. Außerdem warten auf Jonas noch zwei mehrtägige DTTB-Vorbereitungslehrgänge in Grenzau und Frankfurt/Main.
Mitte Juni steigt das Highlight für die gesamte Familie Rinderer, die Deutschen Tischtennis-Meisterschaften in Erfurt. Alle drei Söhne dürfen ran und die Eltern reisen zur Unterstützung mit. Bei den Erwachsenen startet der ältere Daniel, seines Zeichens dreifacher Bayern-Champion, der den TTC Fortuna Passau (2. Bundesliga) verlassen hat und in der neuen Runde für den eine Spielklasse tiefer angesiedelten TSV Windsbach/Mittelfranken aufschlagen wird. Jonas steht in zwei Altersgruppen, der U15 und der U19 mit bis zu vier Jahre älteren Gegnern, auf dem Prüfstand. Zwillingsbruder Fabian, der in zwei Wochen beim Grand-Prix in Havirov/Tschechien um Weltranglistenpunkte kämpft, ist in der U15 vertreten.
Zurück zur Europameisterschaft in Malmö: Neben Jonas Rinderer wurden drei weitere Talente in die deutsche U15-Nationalmannschaft berufen: Alexander Uhing (Hundsmühler TV/Niedersachsen), Ivo Quett (Post SV Mühlhausen/Thüringen) und Lukas Wang (1. FC Saarbrücken). Für den Bayerischen Tischtennisverband geht bei den Titelkämpfen in Schweden ebenfalls ein Quartett an den Start: Debütant Jonas Rinderer (Jungen 15) sowie die bereits EM-erfahrenen Koharu Itagaki (TSV Bad Königshofen/Mädchen 15), Matej Haspel (SV DJK Kolbermoor/Jungen 19), Melanie Merk (TSV Dachau/Mädchen 19). -kr
verfasst am 28.05.2024