Grandiose Rinderer-Festspiele in Erfurt (Bericht der PNP vom 21.06.2024). - TEIL 2

In der Doppel-Konkurrenz zählten die Rinderers zum Favoritenkreis. Auf Position drei gesetzt, behielte sie in der zweiten Runde gegen Daniel Schmidt/Silas Lips (Cottbus/Berlin) mit 3:1 die Oberhand. „Im Viertelfinale ist nicht viel zusammengelaufen“, berichtet Hans Rinderer, und so zogen Jonas und Fabian gegen Phil Schweitzer/Jia Yuan Zang (Weitefeld-Langenbach/Schnelsen) nach enttäuschender Vorstellung mit 1:3 den Kürzeren. Dafür trumpften die Zwillinge im Mixed-Bewerb der U15 auf. Fabian spielte mit Abwehrspezialistin Emilia Schorr (Bayern München), Jonas wieder mit Anna Walter (MTV Ingolstadt), mit der er die Bayerischen Meisterschaft erobert hatte.
Beide Paare starteten einen Siegeszug, die Ergebnisse von Fabian und Emilia Schorr: 3:1 gegen Linyun Wei/Rahdeen Haghighat (Neuß/Köln), 3:1 gegen Luana Sattler/Simon Michahelles (Salmünster/Gräfenhausen), 3:0 gegen Lena Krüger/Jia Yuan Zang (Harburg/Schnelsen) und im Halbfinale ein 3:1 gegen Eva Gao/Samuel Kuhl (Oberstdorf/Starnberg). Jonas Rinderer/Walter bezwangen Mariia Bodnar/Finn Stockmann (Annen/Meiderich) mit 3:2, Rhea Zhu Chen/Jonathan Gaiser (Düsseldorf/Öschelbruck) mit 3:2, und die Halbfinalkonkurrenten Bao Nguyen/Tian Nghia Phong (Ettlingen/Bietigheim-Bissingen) mit 3:0.
Im Endspiel lag die Favoritenbürde bei Jonas und Anna Walter, die nach einer 2:1-Satzführung auf Titelkurs steuerten. Im vierten Durchgang ließen sie aber gleich vier Championship-Bälle ungenutzt, Fabian und Emilia kämpften verbissen, gewannen Satz vier und machten mit einem 11:9 im fünften Durchgang ihr überraschendes Meisterstück. Jonas hatte das Double dicht vor den Augen, gab sich aber selbstkritisch: „Ich habe wirklich nicht gut gespielt“, sagte er enttäuscht. Umso größer war die Freude bei Fabian und der Defensivkünstlerin vom FC Bayern München.
Bei den Deutschland-Finals durfte Jonas bei einem weiteren Nachwuchswettbewerb, der mit wesentlich älteren Gegnern besetzten U19, mitmischen. Nach einem Erfolg gegen den gleichaltrigen Daniel Nagy waren die beiden weiteren Gruppengegner Tobias Sältzer und Mio Lukas Wagner eine Nummer zu groß. Im Doppel mit Linus Dreykorn und im Mixed mit der elfjährigen Lotta Rothfuss erreichte Jonas jeweils die zweite Runde.
Ein volles Programm absolvierte auch der 22-jährige Daniel, der nach seinem Wechsel vom TTC Fortuna Passau in der neuen Saison für den Drittligisten TSV Windsbach aufschlägt. Neben seinen Einsätzen im Einzel, Doppel und Mixed fungierte er als BTTV-Coach und Betreuer seines Bruders Jonas. Der Titelgewinn im Mixed mit der erst 14-jährigen Koharu Itagaki (TSV Bad Königshofen) war eine Sensation, zumal das zierliche Supertalent ein Mammutprogramm zu bewältigen hatte und im Finale die letzten Kräfte mobilisierten musste. Deutscher Vizemeister wurde Daniel Rinderer im Herren-Doppel mit seinem künftigen Windsbacher Teamkollegen Tom Schweiger. Im Einzel scheiterte Daniel nach zwei Gruppensiegen gegen Nationalspieler Kay Stumper (Düsseldorf).
Nach einer kurzen Pause müssen Jonas und Fabian nächste Woche schon wieder ran beim nächsten DTTB-Lehrgang in Grenzau. Für den deutschen Meister folgt ein weiterer in Frankfurt/Main zur Vorbereitung auf die Europameisterschaften in Malmö/Schweden, bei der Jonas Rinderer ab 12. Juli in der U15 als einziger deutscher Teilnehmer an die Tische gehen wird.


verfasst am 21.06.2024