Drei Titel bei den Deutschen Tischtennis-Meisterschaften für Jonas im Einzel sowie Fabian und Daniel im Mixed.
Von Michael Kramhöller
Ruhmannsfelden. Sie haben Tischtennis-Geschichte geschrieben, die drei Rinderer-Brüder aus Ruhmannsfelden. Der 22-jährige Daniel sowie die 13 Jahre jungen Zwillinge Jonas und Fabian kehrten von den Deutschen Meisterschaften mit jeweils einem Titel aus Erfurt zurück. Der sportliche wertvollste Triumph gelang Jonas Rinderer, der im Einzelwettbewerb der Altersklasse U15 sämtliche Spiele gewann und sich zum Champion krönte. In den Mixed-Konkurrenzen standen Fabian bei der U15 und Daniel bei den Erwachsenen ganz oben auf dem Siegerpodest. Hinzu kamen noch zwei Vizetitel für Daniel im Herren-Doppel und für Jonas im U15-Mixed.
Mächtig stolz auf das Rinderer´sche Titeltriple sind die Eltern Hans und Petra, die ihre Söhne begleitet haben und auf „fünf grandiose, aber brutal anstrengende Tage“ zurückblicken. Höhepunkt sei natürlich der stimmungsvolle Finaltag mit rund 3000 Zuschauern und professioneller Licht- und Einlaufshow gewesen. Hans und Petra sind zwischen den beiden Hallen in der Messe Erfurt hin und her gependelt, haben auf den Tribünen die Daumen gedrückt, die Söhne angefeuert, nach Siegen mitgejubelt und nach Niederlagen die Burschen getröstet. Letztendlich hatten Daniel, Jonas und Fabian großen Anteil an der hervorragenden Ausbeute für die Auswahl des Bayerischen Tischtennisverbandes (BTTV), was auch Trainerin Krisztina Toth betonte.
Bei der Einzelentscheidung der Altersgruppe U15 benötigte Jonas ein paar Minuten, um seinen Rhythmus zu finden. Er verlor den ersten Satz gegen Jeffrey Wei (Germania Schnelsen), schaltete aber dann den Turbo ein. Nach dem 3:1-Erfolg gegen den Hamburger ließ er die zwei weiteren Kontrahenten, Tom Henseler (Borussia Düsseldorf) und Len Müller (TV Calmbach), jeweils mit 3:0 klar abblitzen.
Zum Auftakt der K.o.-Runde musste der Ruhmannsfeldener den Schläger nicht auspacken und traf nach einem Freilos auf Elias Kühne (Union Schönebeck), den er mit 4:1 in die Schranken wies. Im Viertelfinale wartete eine heikle Aufgabe auf Deutschlands Nummer eins – das Duell mit Lokalmatador und Geheimfavorit Ivo Quett (Post SV Mühlhausen), der von rund 200 Fans frenetisch angefeuert wurde. Doch Jonas Rinderer blieb cool, ließ Quett nie zur Entfaltung kommen und fertigte den ambitionierten Gegner mit 4:0 ab.
„Rückblickend war das wohl seine beste Leistung“, resümierte Vater Hans. Mit breiter Brust ging sein Sohn ins Halbfinale gegen Lukas Wang (1. FC Saarbrücken), der bei zahlreichen internationalen Turnieren vertreten ist. Jonas startete stark, verschaffte sich eine 2:0-Führung. Doch Wang schlug zurück und glich zum 2:2 aus. Im umkämpften fünften Durchgang behauptete sich Rinderer, gewann den sechsten Satz sicher und machte mit dem 4:2-Erfolg den Einzug ins Endspiel perfekt. Im Finale traf Jonas auf den bayerischen Mannschaftskameraden Samuel Kuhl (TSV Starnberg), der als „Ungesetzter“ für eine dicke Überraschung gesorgt hatte. Doch Rinderer agierte konzentriert und druckvoll, musste nur den dritten Satz abgeben und durfte nach einem souveränen 4:1-Sieg die deutsche Meisterschaft bejubeln.
Zwillingsbruder Fabian, der vorher beim traditionellen Hans-Starzinger-Turnier in Regensburg im Einzel und im Doppel in der Eliteklasse triumphiert hatte, haderte bei der „Deutschen“ mit Lospech. Vater Hans sprach von der „mit Abstand stärksten Gruppe“. Fabian musste gegen den späteren Halbfinalisten Lukas Wang mit 2:3 knapp die Segel streichen, zwang Daniel Nagy (SSV Neuhaus) mit 3:2 in die Knie und schaffte nach dem 3:0 gegen Silas Lips (Hertha BSC Berlin) als Staffelzweiter den Sprung in die K.o.-Phase. In der Partie gegen Tien Nghia Phong (TTC Bietigheim-Bissingen) legte Fabian eine 2:0-Führung vor. Doch dann riss der Faden, die nächsten drei Sätze gingen in die Binsen und das 2:3 bedeutete das Aus.
verfasst am 21.06.2024